Es gibt zurzeit noch keine 100-prozentig wirksame Vorbeugung von Allergien allgemein oder einer Allergie im Speziellen. Ratsam ist es, auf das Rauchen zu verzichten und sich gesund zu ernähren. Fertiglebensmittel sollte man vermeiden. Ebenso problematisch ist eine übertriebene Hygiene, sowohl des Körpers als auch der Wohnung. Ebenso können regelmäßige sportliche Betätigung und der weitgehende Verzicht auf Alkohol zur Vorbeugung von Allergien beitragen. Durch eine gesunde Lebensweise wird das Immunsystem gestärkt und es kann Allergene besser tolerieren.
Wenn in Familien Allergien verstärkt auftreten, also eine erbliche Vorbelastung (Atopie) besteht, kann man versuchen, Allergene möglichst zu vermeiden. Wenn sich bereits erste Symptome einer Allergie einstellen, sollte das Allergen identifiziert und gemieden werden. Dabei sollte man mit allen Substanzen, die als irritativ (reizend) bekannt sind, nicht in Kontakt kommen.
Daran sollte man auch bei der Wahl des Berufes denken. Viele Auszubildende müssen ihre Ausbildung abbrechen, weil Allergien gegen Allergene auftreten, mit denen sie am Arbeitsplatz in Berührung kommen. Dazu zählt vor allem das Friseur- und Bäckerhandwerk, aber auch andere Berufe, durch die man allergenen Stoffen ausgesetzt ist. Vor allem Patienten mit Neurodermitis sollten einen Beruf wählen, der weitgehend frei von Allergenen ist.
Es gibt für Menschen mit erblicher Vorbelastung auch Beratungsprogramme durch Fachärzte. Dies sind Allergologen, geschulte Hausärzte oder Pneumologen (Lungenfachärzte). Es sind auch vorbeugende Maßnahmen wie eine Hyposensibilisierung oder die Gabe bestimmter Medikamente möglich.
Die Forschung hat festgestellt, dass das Stillen von Babys eine Allergie unwahrscheinlicher macht. Das liegt vor allem daran, dass gegen das körpereigene Eiweiß der Muttermilch keine Allergien entwickelt werden können. Spuren von Lebensmitteln, die die Mutter zu sich genommen hat, sorgen aber dafür, dass auch die Muttermilch nicht komplett frei von Allergenen ist. Dieser erste Kontakt mit Allergenen ist für das Kind aber wichtig, damit sich das Immunsystem langsam an fremde Eiweiße gewöhnen kann. In den ersten vier bis sechs Monaten des Lebens sollte das Neugeborene gestillt werden ohne weitere Zufütterung. Wenn dies nicht infrage kommt, kann man sich in Bezug auf hypoallergene Nahrungsmittel informieren.
Kinder sollten nicht zu früh und intensiv mit Allergenen wie Tierhaaren, Hausstaubmilben oder Pflanzenpollen in Kontakt kommen. Bei Kindern mit erhöhtem Allergierisiko sollte daher auf Haustiere verzichtet werden. Hunde sind dabei in der Regel weniger risikoreich als Katzen.
Tabakrauch und andere Schadstoffe in der Luft im Rauminneren oder außerhalb können Allergien bei Kindern ebenfalls fördern. Das gilt auch für Tabakkonsum während der Schwangerschaft. Während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte die Mutter darüber hinaus auf bestimmte Diäten, z. B. den Verzicht auf Nussbestandteile, möglichst verzichten.
Fedor Singer
Die Allergie-, Neurodermitis- und Asthmahilfe Thüringen e. V. gibt weitere Tipps zur Vorbeugung von Allergien.