Es ist nach heutigem Stand der Forschung immer noch unbekannt, warum allergene Stoffe bei manchen Menschen zu einer Allergie führen und bei anderen nicht. Es gibt aber einige Risikofaktoren, die eine Allergie wahrscheinlicher machen.
Das Risiko, an einer Überempfindlichkeit gegenüber bestimmten Substanzen zu erkranken, kann mit einer genetischen, also erblichen Vorbelastung zu tun haben. Diese Veranlagung nennt man Atopie. Je größer die Zahl der Familienmitglieder ist, die an einer Allergie leiden, desto größer ist das Risiko, selbst an einer Allergie zu erkranken. Die Forschung hat etwa 150 Genformen identifiziert, die Allergien fördern können. Wenn beide Elternteile Allergien haben, haben auch die Kinder mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 bis 80 Prozent eine Allergie. Wenn nur ein Elternteil eine Allergie hat, liegt die Wahrscheinlichkeit bei 20 bis 40 Prozent.
Eine Allergie kann auch im Laufe eines Lebens ohne erbliche Veranlagung entstehen. Bei folgenden Allergien besteht in der Regel eine genetische Veranlagung:
Auch die Verbesserung der hygienischen Verhältnisse bis in unsere Zeit hat mit der Entstehung von Allergien zu tun, wie die Hygienehypothese besagt. Denn die verbesserten Hygieneverhältnisse führen dazu, dass viele Infektionskrankheiten verschwunden sind. Dadurch ist das Abwehrsystem unterfordert und zielt unter Umständen auf harmlose Substanzen. Ein Beleg dafür ist die Tatsache, dass Kinder, die auf Bauernhöfen aufwachsen und mit vielen Krankheitserregern konfrontiert sind, in der Regel seltener Allergien haben als Kinder in der Stadt.
Auch übertriebene Hygiene kann die Entstehung von Allergien fördern. Denn die verstärkte und vorbeugende Verwendung von Reinigungs- und Desinfektionsmitteln sorgt ebenfalls für einem verminderten Kontakt mit Bakterien.
Es leiden immer mehr Menschen an Allergien. Laut Robert Koch-Institut haben etwa 3,5 % der Menschen in Deutschland Neurodermitis, ca. 8,6 % Asthma und etwa 14,8 % haben Heuschnupfen. Als Ursache hierfür werden die veränderten Ernährungsgewohnheiten angesehen, auch in Verbindung mit der vermehrten Aufnahme von Farb- und Konservierungsstoffen. Darüber hinaus ist die Feinstaubbelastung z. B. durch Abgase heutzutage wesentlich höher als früher.
Man kann Allergien nach der Art, wie der Körper mit dem Allergen in Kontakt kommt, unterscheiden. Es gibt:
Inhalationsallergie: Allergen wird eingeatmet
Fedor Singer